Die Faszination der Gärten auf die Menschen drückt auch die Sehnsucht nach dem Paradies aus

 

Wie kann uns ein Bibelgarten dem näher bringen

 

Die Bibel setzt die Schöpfungsgeschichte und die Bedeutung des <Menschen darin ganz an den Anfang. <Im 2. Apitel des

Buches Genesis heißt es: “Dann pflanzte Gott, der Herr, in Eden, dem Osten einen Garten und setzte dorthin den Menschen,

den er geformt hatte….. Gott, der Herr, nahm den Menschen und gab ihm seinen Wohnsitz im Garten von Eden, damit er ihn

bearbeite und hüte.“ (Gen.2,8-15)

 

Gott überlässt also den vollkommenen Garten Eden im paradiesischen Zustand dem Menschen, der hiermit die Möglichkeit erhält,

selbst dafür zu sorgen, dass dieser reichlich Früchte und Pflanzen für sich und die Tiere gibt. Dieser Zustand ist aber nur in einer

Beziehung zum Schöpfer möglich, wenn ich nicht von ihm abweiche und ihm treu bleibe.

 

Wir wissen aber alle, dass der Mensch sich Gott gleich stellen wollte und er in seiner Freiheit sich gegen Gott gestellt hat und somit

auch das Böse, das Gottferne, in die Welt gebracht hat. Doch die Sehnsucht nach einem paradiesischen Zustand im Einklang mit

Gott und seiner Schöpfung ist tief in uns Menschen eingeprägt und hat über all die Jahrhunderte den Traum, sich ein kleines

Paradies auf Erden zu schaffen,  erhalten.

 

Gerade im vorderen Orient sich herrliche Gärten entstanden, wie die alten Überlieferungen von Ägyptern, Babyloniern, Griechen

und Araber berichten. Dies sind meistens ummauerte Bereiche gewesen, die getrennt von der realen Welt ein Reich der

vollkommenen Gestaltung darstellen sollten sowie ein Rückzugsraum, in dem Frieden und Geborgenheit gefunden werden konnte.

Diese Vorstellung von vollkommenen Gärten wird auch oft mit anderen menschlichen Erfahrungen verglichen. So wird zum

Beispiel im Hohelied in Kapitel 4, Vers 12 die Liebe wie folgt beschrieben: „Ein verschlossener Garten ist meine Schwester Braut,

ein verschlossener Bon, ein versiegelter Quell. An deinen Wasserrinnen – ein Granatapfelhain mit köstlichen Früchten, Hennadolden

samt Nardenblüten, Narde, Krokus, Gewürzrohr und Zimt, alle Weihrauchbäume, Myrrhe und Aloe, allerbester Balsam.

Die Quelle des Gartens bist du, ein Brunnen lebendigen Wassers, das vom Libanon fließt. Nordwind, erwache! Südwind, herbei!

Durchweht meinen Garten, lasst strömen die Balsamdüfte! Mein Geliebter komme in seinen Garten und esse von seinen

köstlichen Früchten!“

 

Dieser Wunsch nach einem möglichst vollkommenen Garten ist aber nur die eine Seite, die andere ist der Blick auf den Nutzgarten,

der mit viel Schweiß und Mühe der wilden Natur abgerungen werden muss (Gen 3,17-19). Der Anbau von Gemüse, Getreide, Wein,

Obst und Blumen in einem eigenen Garten wird immer wichtiger. So ein Garten braucht beständige Pflege, die uns dann aber

auch allerlei Früchte, Gemüse und Blumen beschert.

 

Besonders beeindruckend sind hierbei die Klostergärten zu nennen, die in der Zeit Karls des Großen (um 800) nach einem

klaren Plan entstanden sind, der genau beschreib, was alles in den Garten gehört. Neben den Bäumen wurden konkrete

Gemüsesorten, Kräuter und vor allem auch Heilkräuter vorgeschrieben, die für eine gesunde Ernährung und ein gesundes

Leben für notwendig betrachtet wurden.  Diese Art der Gärten, die sich auch in den Bauerngärten zeigt, wurde über Jahrhunderte gepflegt.

 

Mit dem Bibelkarten wollen wir wieder verstärkt die Aufmerksamkeit für Gott als Schöpfer und <Ursprung aller Dinge schaffen.

Wir wollen die Schönheit der Natur und die Gaben Gottes, die er uns durch die Pflanzen schenkt, in Verbindung bringen mit dem

Wort Gottes, wie wir es aus der Bibel wahrnehmen können.